Über das Wesen des Menschen

"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.", so heißt es. Aber auch: "Du sollst dir kein Bildnis machen, keinerlei Gleichnis, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, noch des, das im Wasser unter der Erde ist." (5. Mose 27.15)

Warum also ist es, dass von Zeit zu Zeit ein schier unfassbares Maß an jenen Facetten, Charakterzügen und Eigenschaften, die einen Menschen zum Menschen formen, sich in einem einzigen Bildnis widerzuspiegeln scheint?

Ist es möglich, mit dem Abbild eines Menschen auch seine Seele zu enthüllen? Ist es möglich, all das, was einen Menschen ausmacht - all seine Erfahrungen, seine Wünsche, seine Ängste, seine Hoffnungen, seine Träume, seine Leidenschaften, seine innere Schönheit - ist es möglich, all die Dinge, die einen Menschen tief in seinem Innersten zum Menschsein bestimmen, die ihn berühren, ihn bewegen, ihn jede Sekunde auf’s Neue formen, ist es möglich diese unerschöpfliche Vielfalt als das wahre Wesen eines Menschen in einem einzigen Bildnis zu erfassen? Oder ist das, was ich im Bildnis zu erkennen glaube, stets auch das Spiegelbild meiner eigenen Seele?

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